Freitag, 29. Oktober 2010

Meine japanische Wohnung


Hier ein paar Eindrücke aus meiner Wohnung. Es ist ein etwas älteres typisch japanisches Haus mit dünnen Wänden, einfach verglasten Fenstern mit Aluminiumrahmen und einer Klimaanlage, die auch als Heizung dient.



Im Eingangsbereich müssen die Schuhe ausgezogen werden und in dem dafür vorgesehenen gefliesten Bereich abgestellt werden.


 Man kommt direkt in die Küche rein. Hier stehen Waschmaschine und hoffentlich bald auch ein Gasherd mit zwei Kochplatten.



Zwei Türen führen zum Bad und zur Toilette. Im Bad gibt es eine sehr kleine Badewanne. Geduscht wird allerdings außerhalb der Wanne, sodass das gesamte Bad nach einer Dusche nass ist. Die Schicken Lamellenfenster haben den Vorteil, dass sie noch ein etwas weniger dicht sind als die übrigen undichten Fenster. Auch bei geöffneten Lamellen braucht das Bad in etwa zwei Tage um zu trocknen, da die Luft außerhalb der Wohnung oft bereits mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Es gibt auch Toilettenbadeinheiten hier, die wie aus einem Guss wirken und an eine Flugzeugtoilette erinnern. Im Erdbebenfall soll diese Plastikbox ein guter Zufluchtsort sein.


Die Toilette ist ein kleines Wunderwerk der Technik. Verschiedene Knöpfe erlaben die Einstellung von Toilettenbrillentemperatur sowie Wassertemperatur für die Bidet-Funktion.
Natürlich lassen sich auch Wasserdruck, Ausrichtung der Föhn bedienen. Geschlechtsabhängig kann auch die Düse gewechselt werden. Testbericht und folgt …


 
Eine Glas-Schiebe-Wand trennt die Küche von meinem Arbeitszimmer. Hier stehen Schreibtisch, Kleiderschrank und Kühlschrank. In der Küche gab es leider nur noch einen Platz für die Waschmaschine. Abgesehen von ein paar ungewöhnlich weichen Stellen im Fußboden ist es ein gewöhnliches Zimmer ohne Fenster. An dem Lichtdesign lässt sich auch noch einiges verbessern und ein Regal würde auch noch neben den Schreibtisch passen.




 
Eine weitere Glas-Schiebe-Tür trennt das Arbeits- vom Wohn- und Schlafzimmer. Ein Tatamizimmer mit großem Wandschrank. Hier wird auf dem Boden geschlafen und gesessen. Ein bequemes Sofa auf dem Boden steigert den Komfort und eine kleine Stehlampe sorgt für das Ambiente. Der kleine Tisch こたつ (Kotatsu) besitzt zwei aufeinander liegende Tischplatten und einen eingebautem Heizlüfter unter der Tischplatte. Wenn es hier kalt wird, wird eine Decke unter den Tisch auf die Tatamimatten gelegt. Zwischen die beiden Tischplatten wird eine dicke Decke gelegt, die dann von dem Tisch auf den Boden herunterhängt und mit der Decke unter dem Tisch abschließt. Wird der Heizlüfter unter dem Tisch eingeschaltet entsteht ein warmer Raum unter dem Tisch und gegen die Auskühlung des Unterleibes ist Abhilfe geschaffen. Der Oberkörper muss mit weiteren Decken warm gehalten werden. Soviel zur Theorie, ausprobiert habe ich es noch nicht. Aber wenn es hier noch kälter wird, folgt der erste Testbericht in Kürze.

 

Dann habe ich noch eine Terrasse. Hier wird je nach Wetter an einer „Kleiderstange“ die Wäsche an der minimal trockeneren Luft getrocknet, oder durch den Regen nochmals nachgespült. Im Falle eines schönen Tages, an dem hier keine Wäsche hängt, kann ich auch versuchen meinen eigenen Rekord in Mückenstichen über die Zeit zu brechen. Der derzeitige Rekord liegt bei fünf Stichen in 60 Sekunden. Allerdings scheinen die Bedingungen für neue Rekorde schlechter zu werden.